Ein Sonnenuntergang

Ein Sonnenuntergang

Die kapitalistische Wirtschaftsordnung hat sich über die Jahrhunderte hinweg in klar unterscheidbaren Phasen entwickelt. Karl Marx (1818 bis 1883) und Wladimir Lenin (1870 bis 1924), der sich intensiv mit dem Imperialismus auseinandersetzte, haben sie sehr präzise herausgearbeitet. Von der ursprünglichen Akkumulation über die Industrialisierung bis zum Imperialismus, dem der Parasitismus eigen ist, wie es Lenin formulierte (2), zeigten sie die ökonomischen, sozialen und politischen Dynamiken ebenso auf wie die inneren Widersprüche, die den Kapitalismus prägen, ihn von einer Krise in die nächste taumeln lassen und ihn schließlich zerreißen. Wegen der politischen und ökonomischen Entwicklungen in der Gegenwart verdient seine Endphase besondere Beachtung.

Um den Berg herum

Um den Berg herum

Während sich Superreiche, Konzerne, Finanzmonopole und Börsenplätze schon lange aus der Zwangsjacke Staat befreit haben, verdeutlichten die Europawahlen 2024 den parteiübergreifenden Schulterschluss mit dem Kapitalismus und die Gewissheit, dass die Zeit der Nationalstaaten abgelaufen ist. In der Europäischen Union (EU) sind die Weichen gestellt für eine bipolare Ordnung feudalistischer Prägung, die auch weltweit an Form…

Die Herrschaft wegwerfen

Die Herrschaft wegwerfen

Es gibt genug gute Gründe, um die Reißleine zu ziehen und eine neue Form ökonomischer und gesellschaftlicher Organisation zu etablieren: der Hunger in der Welt, das Elend vor der Haustür, der Völkermord in Gaza, der Krieg in der Ukraine oder die politische Klasse in Berlin, Paris oder Brüssel, die sich in ihrer irrationalen Kriegsrhetorik zu übertreffen sucht, während Pauperisierung und soziale Deprivation die Gesellschaften zerfressen.

Der Krieg und der Pöbel

Der Krieg und der Pöbel

Der Krieg ernährt den Krieg. Diese schlichte Weisheit, entnommen aus dem zweiten Teil von Friedrich Schillers Wallenstein-Trilogie, führt zu einer ebenso trivialen Wahrheit: Frieden lässt den Krieg hungern, aber nicht verhungern. Zumindest nicht in einer zivilisierten Gesellschaft, die die Schöpfer, Knechte und Profiteure des Krieges, die für Tod und Zerstörung verantwortlich sind, in die Normalität des Lebens integriert. Diese Schizophrenie, ein Schutzwall für die Bestie und eine Brandmauer gegen den Frieden, hält die Menschheit wie im Labyrinth des Minotaurus gefangen. Der neue Pöbel muss den Ausgang finden.

Der Verfall der Staaten

Der Verfall der Staaten

Die schöpferische Zerstörung von Dingen, des Denkens und des Lebendigen durchdringt als ökonomische Formel der ständigen Erneuerung die kulturelle, soziale und politische Sphäre der an das Kapital geketteten Subjekte. Noch sind sie als Gesellschaft im Staat gebündelt. Diese Organisationsstruktur, die den Anforderungen der Profitmaximierung im 21. Jahrhundert nicht mehr genügt, wird abgelöst durch ein Netzwerk aus Regionen. In ihren Zentren wuchert zwischen Leere und Sinnlosigkeit die Anomie. Sie geht der Freude an der Utopie voraus.

Ende des Inhalts

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